Ausflug nach Teror - Markt am Sonntag

Ausflug nach Teror

Familienbesuch aus der Heimat stand an und ein gemütliches Ausflugsziel musste her – natürlich eins, das möglichst die ursprüngliche Lebensweise der Kanarier zeigt und typisch ist. Na, da hätten wir was! Laut Wikipedia ist das kleine Bergdörfen Teror nämlich der ursprünglichste Ort auf ganz Gran Canaria! Bislang fehlte ein Besuch des 12.000 Einwohner-Örtchens auf unserer Liste. Also, auf geht’s!

Ausflug nach Teror - Markt am Sonntag

Der Blick über das Tal beim Spaziergang nach Teror

Teror liegt im nördlichen Inselinneren und ist nur über schmale Serpentin-Straßen über die Berge zu erreichen. Das erklärt wahrscheinlich auch schon, warum der Ort noch so ursprünglich geblieben ist, wie alle sagen: er ist einfach schlecht zu erreichen und der Aufwand einer breiten Straße über neue Brücken dorthin lohnt sich (zum Glück) nicht. Wir haben den Weg gewagt (es gibt deutlich schlimmeres auf der Insel – aber mit Gegenverkehr und Staus kann es etwas nervig werden) und sind am Sonntag dort gewesen. Tip vorab: den erstbesten Parkplatz (auch etwas am Ortsrand) gleich sichern und lieber etwas zu Fuß reinlaufen. Es wird voll!

Großer Markttag am Sonntag

Denn jede Woche ist hier sonntags großer Markt und alle strömen herbei, verstopfen die Parkplätze und die Innenstadt, um die Basilika, den Markt und die schönen, traditionellen Holzbalkone in den engen Gassen zu bewundern. Die Balkone sind ja mittlerweile eine Art Markenzeichen der Insel und man sieht wirklich elegante, filigrane Varianten hier (je aufwendiger desto wohlhabender die Familie).

Ausflug nach Teror - Markt am Sonntag

Buntgemischter Markt am Sonntag

Der Markt selbst hat von allem etwas, aber durchaus einen sehr hohen Anteil an lokalen Produkten (von Honig über Rum bis hin zu Fächern und traditioneller Kleidung), so dass man hier gut und gerne die Stände 1 – 2 Stunden bummelnd abklappern sollte. Aber natürlich gibt es auch viel zum Kosten und genießen. Von Kuchen- über Grillstände bis hin zu den obligatorischen papas arrugadas ist hier alles vertreten. Wer danach noch fit genug ist, kann auch noch das Tanzbein schwingen. Keine Fiesta – und kein Markt – ohne Musik. Wir empfehlen den Besuch auf jeden Fall – aber gemütlicher ohne Menschenmassen ist es wohl eher an jedem anderen Wochentag.

Basilika “Nuestra Señora del Pino”

Wenn man den Markt soweit durch hat, lohnt sich der Blick in die Basilika der Jungfrau Maria mit dem Kind (Virgen del pino). Man sagt, dass hier Maria 1481 (kurz vor der endgültigen Eroberung durch die Spanische Krone) den Bewohnern in einer Pinie (= Pino) erschienen sein soll. Seit 1912 wurde sie dann auch zur Schutzheiligen Gran Canarias erklärt. Seither gibt es auch jeden Sommer Feierlichkeiten zu Ehren Marias. Ab Mitte August bis Mitte September wird Ihr geehrt und den Höhepunkt erreicht man bei der Wallfahrt nach Teror am 7./8. September. Im Kircheninneren sieht man gleich die Wichtigkeit der Maria: ein maximal mit Gold-zugekleisterter Maria-Altar lässt keinen Zweifel offen, wer hier die Hauptperson ist. Praktisch, dass die Schiffe mit dem Gold aus Südamerika hier vorbeimussten und man ihnen genug abknöpfen konnte!

Ausflug nach Teror - Markt am Sonntag

Ausflug nach Teror – süße Altstadt mit Holzbalkonen

Fiesta de Agua oder Aguafiestas?

Aber auch sonst – für weniger Religiöse – gibt es weitere Termine zum Feiern. Teror ist mit seiner Lage in den Bergen einer von mehreren Orten mit natürlichen Wasserquellen und berühmt für das gute Wasser. Seit 1928 bescheren die Quellen dem Ort ein Wirtschaftswachstum und Brunnen wie die Fuente Agria können im Umkreis besichtigt werden. Da das Wasser eben so wichtig ist (wir kannten den Ort zunächst auch nur durch die “Aguas de Teror”-LKWs in Las Palmas), gibt es auch die Fiesta de Agua. Natürlich nicht nur eine Nacht, sondern gleich einen ganzen Monat – eben jetzt im Juli. Dieses Wochenende gehen die Feierlichkeiten zu Ende und somit habt Ihr jetzt noch die Chance mal vorbeizuschauen! Hier gibt’s Infos zum Thema (auf Spanisch). Am Wochenende gibt es nochmal Live-Musik, wo man mitfeiern kann und sollte! Denn tut man es nicht, ist man ein Aguafiestas (ein Spielverderber). Also, lasst uns das Wasser feiern (mit einer caña)! Salud!

 

 

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